Am 19. September 2025 kamen bei der GLOBAL POWER GmbH in Ilmenau Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um über die Transformation der Industrie zu sprechen. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Projekt BatterieMD, der ELMUG sowie der Global Power GmbH.
Es ging dabei nicht allein um Elektromobilität, sondern um die großen Fragen des Wandels:
Welche Technologien bestimmen die Zukunft? Wie gelingt nachhaltige Produktion? Welche Geschäftsmodelle sind zukunftsfähig?
Ein Höhepunkt war der Impulsvortrag von Hans-Peter Kemser, Leiter des neuen BMW-Werks im ungarischen Debrecen. Dort startet Ende 2025 die Fertigung der „Neuen Klasse“. Kemser machte deutlich:
Transformation ist keine reine Technikfrage, sondern vor allem eine Frage von Haltung und Kultur.
Sein Motto „Ein Standard, ein Team, ein Produkt“ verdeutlicht, wie wichtig klare Regeln und Gleichbehandlung sind. Alle Mitarbeitenden – vom Band bis ins Management – sind im
Werk mit einem Diensthandy ausgestattet. Das schafft Transparenz und ermöglicht Kommunikation ohne Barrieren.
Noch entscheidender: Kemser legt großen Wert auf Sinnstiftung. Wer versteht, warum Veränderungen passieren, ist bereit, diesen Weg mitzugehen.
Exclusive Einblicke in das neue BMW-Werk in Ungarn
Besonders eindrucksvoll waren die Beispiele zum Thema Nachhaltigkeit. Durch den Bau des Werks wurden zwar Flächen versiegelt, gleichzeitig aber 10.000 Bäume gepflanzt, Blühwiesen angelegt und
Wassergräben geschaffen, die neuen Lebensraum und Brutplätze für verschiedene Tiere bieten.
Auch im Alltag setzt das Werk auf Veränderungen: Lebensmittelverschwendung in der Kantine wurde durch Bewusstmachung, Transparenz und Portionierung
von 800 Kilo auf nur sieben Kilo reduziert. Mülltrennung ist inzwischen fest etabliert und wird gemeinsam mit den örtlichen Behörden umgesetzt, damit nachhaltige Prozesse auch außerhalb des Werks
Wirkung zeigen. Kemser sucht den engen Austausch mit den örtlichen Behörden und bindet die Bevölkerung aktiv ein, um Akzeptanz über alle Bevölkerungsgenerationen hinweg zu schaffen. Dass dieser
Ansatz wirkt, zeigt eine Kooperation mit der örtlichen Universität:
In regelmäßigen Abständen wird dort die Haltung der Menschen zum neuen Werk untersucht – und bislang sind die Ergebnisse eindeutig positiv.
Das Werk und die damit verbundenen Arbeitsplätze werden von der Bevölkerung sehr geschätzt.
Diskussionen mit Weitblick
Die Diskussionen in Ilmenau zeigten, wie wertvoll unterschiedliche Perspektiven für die Zukunft sind. Mit dabei waren unter anderem Nino Vogel, Betriebsrat von BMW Leipzig, Michael Hofmann, CEO der cdmm GmbH, der sich aktuell intensiv mit dem Thema Produktpass beschäftigt, sowie Tino Wagner, Wirtschaftsförderer der Stadt Ilmenau. Unterschiedliche Hintergründe und offene Gespräche sorgten für neue Impulse, die weit über den Tag hinaus wirken.
Nicht nur die Inhalte machten den Workshop besonders: Das sonnige Wetter, die grüne Umgebung auf dem Gelände der Global Power GmbH und die entspannte Atmosphäre trugen entscheidend dazu bei. Den ganzen Tag über fanden die Gespräche draußen inmitten der Natur statt. Gemeinsames Essen, frische Snacks und der selbstgebackene Kuchen rundeten die Stimmung ab und machten den Tag gleichermaßen produktiv wie gemütlich.
Wichtigste Erkenntnis des Tages
Transformation gelingt nur, wenn Menschen den Sinn dahinter verstehen und aktiv in den Prozess eingebunden werden.
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